Photovoltaikanlagen – Ihre Feuerwehr informiert
In der medialen Berichterstattung wurden in den letzten Monaten reißerische Schlagzeilen aufgetan, die die Meinung vertraten, die Feuerwehr würde bei einem Brand von Photovoltaikanlagen jegliche Hilfe verweigern.
Dies ist natürlich nicht der Fall, allerdings möchten wir auch nicht verschweigen, dass der Betrieb einer Photovoltaikanlage die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen stellt:
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Wenn die PV-Anlage brennt, entstehen giftige Gase.
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Durch herabfallende Teile sind die Einsatzkräfte gefährdet. Hierbei ergeben sich nicht nur durch die hohen Gewichte Gefahren, sondern vor allem durch umherfliegende Splitter.
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Ein weiterer Gefahrenpunkt ist die Ausbreitung des Brandes. Zum Einen entsteht durch die montierten Module ein Kamineffekt, der den Brand verstärken kann, zum Anderen können durch den nachträglichen Einbau von PV-Modulen Brandwände überbaut worden sein, was wiederum ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäudeteile erleichtert.
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Außerdem kann die Brandausbreitung unterhalb der Module am Dach nicht verfolgt werden. Ein Ablöschen dieses Dachbereiches ist durch die Bedeckung der Dachfläche durch die Module ebenfalls schwierig.
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Die größte Gefahr für die Einsatzkräfte ergibt sich aber durch die Elektrizität. Denn Photovoltaikanlagen lassen sich prinzipbedingt nicht völlig stromlos schalten. Sind die PV-Module beschädigt, können sehr große Gleichspannungen auftreten, die sich zu gefährlichen Lichtbögen entwickeln können. In Verbindung mit dem Löschwasser können sich Gefahren ergeben, etwa wenn Einsatzkräfte sich in überfluteten Räumen bewegen, in denen sich auch leitfähige Teile der PV-Anlage befinden.
Sie können mithelfen, die Arbeit der Feuerwehr im Schadensfall einfacher zu gestalten, indem Sie ein Informationsblatt über Ihre PV-Anlage ausfüllen und der Feuerwehr zur Verfügung stellen. Diese Informationsblätter bekommen Sie direkt hier zum Herunterladen oder auch bei Ihrer Feuerwehr.
Die abgefragten Informationen sollten Sie problemlos Ihrer PV-Anlagendokumentation entnehmen können, im Zweifelsfall wird sicherlich die Möglichkeit bestehen, bei der Installationsfirma Ihrer PV-Anlage nachzufragen.
Das ausgefüllte Informationsblatt geben Sie bitte bei Ihrer Feuerwehr ab oder senden es per E-Mail an: kontakt[at]feuerwehr.saarlouis.de.
Weitere Empfehlungen sind die Kennzeichnung des Gebäudes mit dem Hinweisschild ‚PV-Anlage‘ (als selbstklebende Folie zu beziehen oder alternativ als Download) und der Einbau eines so genannten Photovoltaik-Feuerwehrschalters. Dieser Schalter ist eine Gleichspannungs-Trennstelle zwischen PV-Generator und Wechselrichter zum Abschalten der Energie. Auf dem Markt werden verschiedene Ausführungen dieser Schalter angeboten. Für weitere Fragen zum PV-Feuerwehrschalter können Sie sich gerne an Ihre Feuerwehr oder die Installationsfirma Ihrer PV-Anlage wenden.